Da müssen wir differenzieren

Ähnlich ist es in der Wirtschaftspolitik: Auch hier gibt es Experten, die den herrlichsten Unsinn zum Besten geben, um nicht klar Stellung beziehen zu müssen.

Gerade sagte Wolfgang Franz, der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, der Welt am Sonntag, von einer Krise des Euro könne keine Rede sein. “Wir erleben keine Krise des Euro, sondern Krisen in einzelnen Euro-Staaten, zurückzuführen auf finanzpolitisches Fehlverhalten einzelner Länder oder auf ein aus den Fugen geratenes Bankensystem wie in Irland.“

Das ist, als ob ein Pressesprecher behauptet, von einer Unfähigkeit der Deutschen Bahn, sich auf den plötzlich eingebrochenen Winter einzustellen, könne keine Rede sein – es gebe ja schließlich nur vereinzelte Probleme mit hunderten vereisten Weichen und Oberleitungen, sowie mit dutzenden ausgefallenen Heizungen in den Zügen.

Nun ja, der Sachverständigenrat hatte erst die Finanzkrise nicht erkannt und dann den in Deutschland gerade laufenden Boom unterschätzt. Ferner stellt sich die Frage, wieso überhaupt so viele Banken ins Wanken geraten sind – weil sie eben allzu naiv waren und die Staatsanleihen von Schummelstaaten eingekauft haben. Mir wird bei solchen Experten Angst und Bange.

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