Höchststrafe für Börsen-Betrüger

Da dürfte jeder Zuschlag direkt ins kindliche Herz des Abzockers getroffen haben. Ob Tränen über die Wangen des Betrügers kullerten, ist nicht bekannt.

Die edle Steiff-Sammlung brachte bei Christies’ in London 1,2 Millionen Euro. Sie bestand aus 655 Einzellosen, den Höchstpreis erzielte ein Harlekin-Teddy aus dem Jahr 1925 - er brachte alleine mehr als 53.000 Euro. Laut Christies’ war dies die größte Summe, die eine Stofftiersammlung jemals eingebracht hat.

Für den Hedge-Fonds-Manager ist der Erlös aus seinen Teddybären ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Mann soll sich nach Berichten von US-Medien für schuldig erklärt und mit der Staatsanwaltschaft auf die Zahlung von 85 Millionen US-Dollar geeinigt haben. Seine Verhandlung ist am 1. Dezember.

Und noch einen interessanten Dreh hat die Geschichte: Offiziell ist nicht bekannt, wer es war, der sich der gemeinen Bestrafung unterziehen musste. Doch dafür sorgte fast schon auf niederträchtige Art die US-Börsenaufsicht. Die teilte mit, der angeklagte Hedge-Fonds-Betreiber habe das durch seine Betrügereien erworbene Geld für luxuriöse Eigenheime, eine Pferdefarm samt Pferden, Autos und "seltene Sammlerstücke wie Steiff-Teddybären" ausgegeben. Alles klar, den Wink mit dem Zaunpfahl hat jeder verstanden.

Dann nannte die Börsenaufsicht den Namen: Paul Greenwood. Er soll von 1996 bis zu seiner Verhaftung im Februar 2009 gemeinsam mit seinem Partner Steve Walsh Anleger um insgesamt 554 Millionen Dollar geprellt haben. So lautet eben das Motto der US-Justiz: Name and Shame.

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